Qualitätsmanagement und interne Qualitätskontrolle

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Qualitätsprüfung – Methode, Erkenntnisse, Massnahmen

«Qualität ist aus dem Blickwinkel der Personen zu betrachten, an die sie sich richtet […]», schreibt Professor Yves Emery vom Hochschulinstitut für öffentliche Verwaltung in Lausanne (Idheap). Im Zentrum des Qualitätsansatzes von RTS steht deshalb das Bestreben, vermehrt mit dem Radio- und TV-Publikum sowie mit den Internetnutzern zu interagieren. Letztlich beruht eine Sendung ähnlich wie ein Uhrwerk auf einer Vielzahl von «Rädchen». Um diese «Rädchen» respektive die Prozesse besser zu analysieren, hat RTS für das Qualitätsmanagement ein Dreistufenmodell implementiert:

  • Sendungsmandat: RTS erstellt für jede Sendung (Radio, Fernsehen und Internet) ein Mandat; eine Zusammen­fassung des publizistischen Teils der Mandate wird online veröffentlicht.
  • Qualitätsverbesserungszyklen: RTS bespricht die Programm­inhalte mit den Redaktionsverantwortlichen, um sie für die Qualitätsanforderungen zu sensibilisieren – dies sowohl in publizistischer als auch in methodischer Hinsicht (Effizienz der Prozesse).
  • Programmbilanzen: Für die Auswertung von Programmen und Sendungen berücksichtigt RTS vor allem die sechs Kategorien der «Minimalstandards Programmqualität SRG SSR»; 2012 erstellte RTS acht Programmbilanzen.

Beispiele für die Qualitätsmessung 2012

  • «Babylone» (Espace 2): Nach einer Auswertung der Radiosendung und Überlegungen in der Programmdirektion wurde beschlossen, für die Leitung von «Babylone» eine Produzentin aus dem Radioprogramm La Première zu ernennen, die mit Grossproduktionen vertraut ist. Dieser Produzentin ist es gelungen, das Team zusammenzuschweissen und die Sendung, die seit dem 27. August 2012 ausgestrahlt wird, kontinuierlich weiterzuentwickeln.
  • Radioprogramm Option Musique: Die Massnahmen, die in den kommenden Monaten getroffen werden sollen, beziehen sich in erster Linie auf die Auswahl der Berichte und auf die Optimierung der Stimmenmodulation der Moderatorinnen und Moderatoren. Zudem wird RTS die musikalische Ausrichtung des Programms überdenken.
  • «Zone d’ombre»: Die Verantwortlichen der TV-Sendung ­haben vier Massnahmen, die im Rahmen der Programmbilanzen vorgeschlagen wurden, weiterverfolgt: Sie haben die Lichtregie verbessert, die Mandate aktualisiert, die Website optimiert und einen Leitfaden mit den Besonderheiten der Sendung für neue Mitarbeitende erstellt.
  • «TTC» (Toutes Taxes Comprises): Die Verantwortlichen der TV-Sendung werden die Verwendung von Infografiken weiter vorantreiben. Ab Januar 2013 wird sich die Sendung substanziell weiterentwickeln.
  • «Histoire vivante» (eine trimediale Sendung, für die eine ­Medienpartnerschaft mit der Tageszeitung «La Liberté» besteht): Die Verantwortlichen von «Histoire vivante» ­konzentrierten sich vor allem auf das 10-Jahr-Jubiläum der Sendung, das im Dezember 2012 gefeiert werden konnte, und knüpften zu diesem Zweck Kontakte zu den Westschweizer Universitäten.
  • «Specimen», Tagesschau «12:45» und TV-Spiele: Die ­Programmverantwortlichen von RTS haben auch die TV-Sendung «Specimen», die Tagesschau «12:45» sowie die ­TV-Spiele ausgewertet und erste Optimierungsmassnahmen eingeleitet.

Zwischen RTS und dem Regionalvorstand von RTSR finden ­regelmässig Diskussionen über die Qualität und Strategie statt; die Verantwortlichen der Redaktionen treffen sich ihrerseits wiederkehrend mit dem Publikumsrat.

Fakten zur Aus- und Weiterbildung

1475 Personen (Mitarbeitende, die mehrere Ausbildungen ­besuchen, werden mehrmals gezählt) absolvierten im Berichtsjahr insgesamt 41 634 Ausbildungsstunden, das heisst fast zwölf Prozent mehr als 2011. Der Gesamtwert lässt sich unterteilen in 20 034 Weiterbildungsstunden und 21 600 Stunden Ausbildung für Volontariate. Im Rahmen der Nachwuchsförderung haben 26 Personen einen Stage als Journalistinnen, ­Moderatoren, Regisseurinnen oder Recherchierspezialisten ­begonnen, weitergeführt oder abgeschlossen. 

2012 hat sich der Fachbereich Ausbildung an wichtigen strategischen Projekten beteiligt. Unter anderem absolvierten im Zusammenhang mit «FuturNews» über 300 Medienschaffende, die für die TV-Nachrichten arbeiten, eine Schulung für die Anwendung neuer Produktionsmittel. Und schliesslich wurde im Berichtsjahr die Qualitätszertifizierung erneuert: Somit verfügt der Fachbereich Ausbildung, der 2010 reorganisiert wurde, nun über das Label «eduQua».

Qualität in Zeiten der Veränderung

Dank des Aufbaus von medienübergreifenden Redaktionen können Spezialistinnen und Spezialisten ihre Kompetenzen mit hohem Mehrwert in allen Medien gemeinsam nutzen. Ihre Gewandtheit im Umgang mit dem Wechsel zwischen den verschiedenen Medien hat sich deutlich verbessert.

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