Qualität – unser Anspruch

Qualität – unser Anspruch

Qualitätsmanagement in der SRG

Qualität ist wichtig und wird von allen angestrebt, hochgehalten, hervorgehoben. Allerdings ist kaum ein Begriff so positiv besetzt und doch so schwer zu fassen. Eine Aussage über Qualität hängt immer von den Werthaltungen des Betrachters ab. Qualität kann erst dann zweckmässig gemessen und beurteilt werden, wenn Konsens über die Kriterien besteht.

Während private Medienhäuser Qualitätskriterien relativ autonom definieren können, gelten für die SRG als Unternehmen mit öffentlichem Auftrag andere Regeln. Das Programmschaffen der SRG hat hohen qualitativen und ethischen Anforderungen zu genügen und zeichnet sich durch folgende Merkmale aus: Verantwortungsbewusstsein, journalistische Professionalität, Relevanz und Glaubwürdigkeit.

Diese vier übergeordneten Kriterien der Konzession bilden das Qualitätsfundament. Davon abgeleitet hat die SRG vor einigen Jahren unternehmensweit ein publizistisches Qualitätsmanagement eingeführt, das die folgenden sechs Bereiche umfasst:

  • Qualitätsstandards und Normen;
  •  Führen mit Zielvorgaben;
  • Ressourcen und Prozesse;
  • Feedback und Qualitätskontrolle;
  • Ausbildung;
  • Markt- und Publikumsforschung.

Seit der Einführung des Qualitätsmanagements haben die Unternehmenseinheiten der SRG ihre praxisbezogenen Instrumente und Massnahmen ausgebaut und weiterentwickelt. SRF hat das Konzept des Qualitätsmanagements überarbeitet und eine zentrale Qualitätskoordination eingeführt. RTS hat mit einer Qualitätsbeauftragten eine übergeordnete Stelle geschaffen, die in enger Absprache und Zusammenarbeit mit den Produzentinnen und Produzenten die Qualität einzelner Sendungen und Beiträge überprüft und Optimierungsmassnahmen einleitet. RSI und RTR haben ihre Feedbackkultur systematisiert. Und SWI hat die Qualitätschecks überarbeitet.

Zudem finden zwischen den Personen, die für die publizistische Qualität zuständig sind, regelmässige Arbeitstreffen statt. Diese dienen dem Meinungsaustausch, der Überprüfung von Arbeitsinstrumenten und der Reflexion über grundsätzliche Fragen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fliessen in die Leitungsteams der SRG ein – etwa in die Konferenzen und Sitzungen der Chefredaktorinnen und -redaktoren, der Programmdirektorin und -direktoren und der Geschäftsleitung SRG.

Qualitätssicherung sowie Aus-und Weiterbildung

Im Berichtsjahr arbeiteten die Unternehmenseinheiten an der Optimierung ihrer Instrumente zur Qualitätsüberprüfung. Auch wurden zahlreiche Programmelemente – in allen drei Medien – auf ihre Qualität untersucht. Neben Lob und Beanstandungen gab es zahlreiche Verbesserungsvorschläge für einen attraktiveren Aufbau und Inhalt der überprüften Sendungen.

Ein wichtiger Schlüssel zur journalistischen Professionalität ist zudem die berufliche Aus- und Weiterbildung. Zur fachlichen und persönlichen Entwicklung nahmen die SRG-Mitarbeitenden, Lernenden sowie Praktikantinnen und Praktikanten letztes Jahr an mehreren hundert internen und externen Kursen teil – diese umfassten praxisnahe Standardkurse sowie massgeschneiderte Workshops, Trainings und Coachings. Die Summe dieser Aus- und Weiterbildungen trägt zu höherer Produktivität sowie besserer Qualität der SRG-Programme bei. Auf den folgenden Seiten erläutern die Unternehmenseinheiten ihre Untersuchungen und Erkenntnisse im Bereich der Qualitätssicherung und berichten über die Aus- und Weiterbildungsmassnahmen.

Beobachtungen der Publikumsräte

Des Weiteren legen die Publikumsräte der SRG Rechenschaft über die von ihnen gemachten Beobachtungen ab. Zusätzlich zu diversen sprachregionalen Sendungen haben sich 2015 alle Publikumsräte mit den Leistungen des Unternehmens im Rahmen der Vorwahlberichterstattung zu den eidgenössischen Parlamentswahlen gemeinsam befasst, was eine besonders aufwändige und umfangreiche Art der Qualitätsüberprüfung darstellte. Schliesslich gehörte auch der Austausch mit Gremien ausländischer Rundfunkanstalten sowie mit Vereinen im Inund Ausland zu den Aufgaben der Räte.

Obwohl es zwischen den Sprachregionen Unterschiede gibt, verfolgen alle SRG-Unternehmenseinheiten mit ihren Massnahmen das gleiche Ziel: die Aufrechterhaltung eines gut strukturierten, breit angelegten Dialogs über die redaktionellen Prozesse und das publizistische Angebot. Die Mitarbeitenden der SRG werden diesen Qualitätsdialog und -kreislauf weiterhin in Bewegung halten.

Bedeutung von Qualitätsjournalismus

Im Zeitalter des digitalen Umbruchs und seiner schier unüberschaubaren Informationsflut ist Qualitätsjournalismus, frei von wirtschaftlichen und politischen Partikularinteressen, wichtiger denn je. Das Internet bietet zwar eine gigantische Menge Informationen. In vielen Fällen handelt es sich jedoch bei vermeintlich unterschiedlichen Angeboten nur um die gleichen Inhalte in anderer Verpackung. Teilweise ist es aber auch nur PR oder Propaganda. Die Menge an Informationen im Internet sagt nämlich nichts über deren Qualität oder Verlässlichkeit aus. Es braucht eine fundierte Auswahl und Einordnung, um die relevanten Informationen und den grösseren Zusammenhang vermitteln zu können.

Es braucht Qualitätsjournalismus – und damit einhergehend Zivilcourage, Fairness und Kritikfähigkeit. Ohne Qualitätsjournalismus ist die freie Meinungsbildung nicht möglich. Ohne Qualitätsjournalismus gibt es keine Demokratie. Diese Erkenntnis trifft nicht nur auf die Schweiz zu, sondern gilt für alle Zivilisationen, die sich der Aufklärung verpflichtet fühlen.    

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