Publikumsrat SRG.D

Beobachtungen des Publikumsrats

Der Publikumsrat befasste sich im Berichtsjahr an seinen zehn Plenarsitzungen mit 24 Programmbeobachtungen. Dabei tauschte er sich mit den Verantwortlichen von SRF intensiv und konstruktiv-kritisch aus. Das Gremium konzentriert sich bei seiner Arbeit nicht nur auf neu konzipierte Programme und Sendungen, sondern auch auf Online-Angebote, die es bereits beobachtet hat. Im Jahr 2015 beschäftigte sich der Rat unter anderem mit einer besonders aufwändigen und umfangreichen Art der Qualitätsüberprüfung: Der gesamte Rat beurteilte – zusammen mit allen anderen Publikumsräten der SRG – die Leistungen des Unternehmens im Rahmen der Vorwahlberichterstattung zu den eidgenössischen Parlamentswahlen.

Politik und junge Menschen im Fokus

Der Publikumsrat stellte nach der mehrwöchigen Beobachtungsphase fest, dass SRF über alle Vektoren hinweg vielfältige Informationen zu Parteien und Kandidierenden lieferte. Das Engagement für sachliche und ausgewogene Informationsvermittlung in der Vorwahlphase war bei SRF deutlich erkennbar, das Angebot an Sendungen riesig. Um auch ein jüngeres Publikum zu erreichen, wurden neue, innovative Sendeformate wie beispielsweise «Wahlfahrt» entworfen und die von der SRG entwickelte fünfsprachige «Politbox» lanciert. Als wertvoll taxierte der Publikumsrat die TV-Berichterstattung vor allem dann, wenn die Positionen der Parteien generell und nicht nur diejenigen einzelner Parteivertreterinnen und -vertreter aufgezeigt wurden.

Bei Radio SRF 1 gefielen dem Publikumsrat insbesondere die Thementage unter dem Titel «Wahl-Lokal» in vier Schweizer Städten. Ergänzend dazu gab es im Fernsehen auf SRF 1 eine ausgezeichnete «Wahl-Arena». Die «Regionaljournale» bei Radio SRF 1 erfüllten durch wertvolle Wahlinformationen eine wichtige Aufgabe, da bei nationalen Wahlen auch die Regionen wichtig sind. Kaum wahrgenommen wurde allerdings sowohl im Fernsehen als auch am Radio der Brückenschlag über die Sprachgrenzen hinweg. Beide Medien stiessen wohl bei der ausserordentlichen Menge an Informationen, die es allein schon in der Deutschschweiz zu bewältigen gab, an Grenzen.

Das Online-Angebot wurde in seiner Gesamtheit als grosses Sammelbecken von Inhalten gelobt. Mit «Wahlanleitung», «Parteienporträts », «Politkompass» und «Datenbank» bot SRF eine Glanzleistung. Der Publikumsrat wünschte sich jedoch noch mehr Orientierungshilfe auf der Übersichtsseite sowie eine gendergerechte Sprache im Online-Angebot.

Informationen, andere Gremien und Fortbildung

Der Publikumsrat lässt sich von den SRF-Verantwortlichen regelmässig durch Informationen über Neuerungen und Hintergründe im Mediensektor auf den neusten Wissensstand bringen. Dadurch wird er seinen eigenen Qualitätsanforderungen gerecht und kann sich weiterbilden.

Im Berichtsjahr intensivierte der Publikumsrat den Austausch mit ausländischen Gremien. So waren nicht nur der gesamte ARD-Programmbeirat, sondern auch die Präsidentin des Publikumsrats von ORF, Ilse Brandner-Radinger, im leitenden Ausschuss und in der Publikumsratssitzung zu Gast. Sowohl der ARD-Programmbeiratsvorsitzende Paul Siebertz als auch Ilse Brandner-Radinger waren von der ruhigen, differenzierten und sachlichen Diskussionskultur des Gremiums beeindruckt. Der Präsident des Publikumsrats SRG.D stattete dem Qualitätsausschuss des ORF-Publikumsrats einen Gegenbesuch ab. Dabei referierte er über die Arbeitsweise des Gremiums und die Qualität.

Auch 2015 bildete sich der Rat an einem zweitägigen Seminar, diesmal zum Thema «Moderation», weiter. Nebst anderem konnten die Ratsmitglieder unter kompetenter Leitung von Sprechausbildnerinnen bei SRF erfahren, wie es sich anfühlt, live ins Radiomikrofon zu sprechen oder sich vor der Fernsehkamera an den Sendeablauf zu halten.  

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