Service public – im Dienst der Gesellschaft

Service public – im Dienst der Gesellschaft

In Artikel 2 der bundesrätlichen Konzession findet sich die Grundlage des Programmauftrags an die SRG. Ihr audiovisueller Service public soll insbesondere zu den folgenden acht Dimensionen einen Beitrag leisten:

  • Abbildung der Schweiz,
  • Demokratie und freie Meinungsbildung,
  • Integration,
  • Kultur,
  • Bildung,
  • Unterhaltung,
  • Alleinstellung,
  • Ausstrahlung im Ausland.

Im letztjährigen Geschäftsbericht hat die SRG ihre Programmleistungen in den Bereichen «Integration», «Demokratie» und «Bildung» beleuchtet und erläutert. Im vorliegenden Bericht sind «Abbildung der Schweiz», «Kultur» und «Alleinstellung» an der Reihe. Auf den folgenden Seiten finden sich die Berichte der Unternehmenseinheiten RSI, RTR, RTS, SRF und SWI zu diesen Themen. 

Bericht des Bundesrats zum Service public der SRG

Im Sommer 2015 veröffentlichte der Bundesrat seinen Bericht über den audiovisuellen Service public. Darin hielt er fest, dass die SRG ihr Medienangebot in den Dienst der Gesellschaft zu stellen habe. Was ist darunter zu verstehen? Die SRG soll mit ihrem umfassenden Angebot alle erreichen: in erster Linie die Schweizer Bevölkerung der vier Sprach- und Kulturräume, aber auch die Menschen, die in unser Land gekommen sind und hier leben und heute rund 25 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Mit anderen Worten: Die SRG hat den Auftrag, zum «nationalen Zusammenhalt» beizutragen. 

Motion zur Stärkung des nationalen Zusammenhalts

Der ehemalige Bündner Ständerat Theo Maissen hat am 4. März 2010 eine Motion eingereicht. In dieser regte er an, die SRG solle einen neuen Fernsehkanal schaffen, der einen Beitrag zur gegenseitigen Verständigung und zur Förderung des nationalen Zusammenhalts leiste. Entgegen dem Antrag des Bundesrats nahmen Ständerat und Nationalrat die Motion an.

Allerdings beinhaltete der Vorschlag des Parlaments eine wesentliche Änderung zur Motion: Das Parlament verlangte kein neues Fernsehprogramm mehr, das die SRG eigens zum Zweck des nationalen Austauschs hätte einrichten sollen. Stattdessen forderte es den Bundesrat auf, den Beitrag der SRG zum interkulturellen Austausch und zur Förderung der Verständigung zwischen den Sprachregionen zu beobachten und über die erzielten Fortschritte regelmässig Bericht zu erstatten. 

2012 stellte das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) in einer Medienmitteilung fest: «Der Bundesrat anerkennt in seinem Bericht die Anstrengungen der SRG, den nationalen Zusammenhalt zu stärken. (…) Gleichzeitig stellt er aber fest, dass die Berichterstattung über die jeweils anderen Sprachregionen in den Informationssendungen noch verbessert werden kann.»

Bakom würdigt Leistung der SRG

Daraufhin erstellte die SRG in den Jahren 2013, 2014 und 2015 Umsetzungsberichte über «die Stärkung der gegenseitigen Verständigung und des nationalen Zusammenhalts durch die SRG» und liess sie dem Bakom zukommen. Am 23. Oktober 2014 zog Philippe Metzger, Direktor des Bakom, eine positive Bilanz und würdigte die Bemühungen der SRG wie folgt: «Wir stellen fest, dass grosse Anstrengungen institutioneller und inhaltlicher Art unternommen wurden, um die Integrationsleistungen zu verbessern. Wir begrüssen insbesondere die Einrichtung neuer interregionaler Koordinationsstellen und die neuen Programmformate.»  

Seit 2016 berichtet die SRG dem Bakom mündlich über ihre Leistungen, die sie zur Pflege und Förderung des nationalen Zusammenhalts erbringt. 

SRG-weiter Programmaustausch

Am 1. Januar 2015 haben sechs interregionale Koproduzenten der SRG ihre Arbeit aufgenommen. Sie arbeiten in den Bereichen «Programmaustausch», «Programmvermittlung», «Koproduktionen» und «Berichterstattung aus den anderen Landesteilen». Diese Zusammenarbeit zwischen den Unternehmenseinheiten der SRG zieht alle Vektoren, Kanäle und Genres mit ein. Die Strategie und die Mehrjahresplanung haben zum Ziel, mit schlanken Entscheidungsprozessen und gebündelten finanziellen Ressourcen nationale Vorhaben wirkungsvoll umzusetzen.

Aus der nationalen Zusammenarbeit gingen im Berichtsjahr unter anderem die folgenden Aktivitäten hervor:

  • Gesamtkoordination für das «Gotthard-Jahr»,
  • gemeinsame Produktion der SRF-Sendung «Schweiz aktuell am Gotthard» von SRF und RSI,
  • Entwicklung eines nationalen Radiokonzepts «8x15.», einer Plattform von Radio SRF Virus für junge Bands aus der ganzen Schweiz,
  • Adaptation des Animationsprojekts «Helveticus» in Rätoromanisch,
  • Koordination der vierteiligen Dokserie «La vie en fanfare» (Fête Fédérale de la musique 2016),
  • Webserien «cliCHés» und «STHOPP SUISSE».

Gesellschaft abbilden und zusammenbringen

Mit ihrem Angebot definiert und stärkt die SRG den Dienst an der Allgemeinheit. Sie verhandelt und erbringt Themen und Programme unabhängig von Quote oder politischer Einflussnahme. Deshalb ist ihr audiovisueller Service public ein zeitloses Modell – gerade für ein vielfältiges und mehrsprachiges Land wie die Schweiz.   

Die SRG will und soll Brücken bauen, welche die mehrsprachige und multikulturelle Schweiz verbinden. Das Unternehmen steht für Zusammenhalt in der Vielfalt und bringt Vielfalt zur Geltung: Mit attraktiven Formaten fördert und gestaltet sie die Schweizer Kultur und stiftet Identität. Als gebührenfinanziertes Unternehmen will, kann und muss die SRG alle Zielgruppen bedienen. 

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