RTS Radio Télévision Suisse

RTS Radio Télévision Suisse

Was hat RTS zum Auftrag «Abbildung der Schweiz» geleistet?

Verständnis, Zusammenhalt und Austausch: Diese Schlüsselbegriffe aus der SRG-Konzession finden in zahlreichen Kultur-, Gesellschafts- und Unterhaltungsprogrammen von RTS ihren Ausdruck. In erster Linie sind es aber die Nachrichtenredaktionen von Radio und Fernsehen, welche die einzelnen Landesteile miteinander in Verbindung bringen.

Radio

Die RTS-Radiokorrespondentinnen und -korrespondenten halten die Suisse romande über die Ereignisse in der Deutschschweiz und im Tessin auf dem Laufenden. Im Vormittagsprogramm zur besten Sendezeit bringt RTS drei Presseschauen mit Auszügen aus deutschsprachigen Medien. Die Morgensendung «InterCités» verknüpft Elemente aus Stadt und Land. Seit September 2016 bietet zudem «Le 12h30» in der Sonntagmittagsausgabe einen eigenen Pressespiegel der Deutschschweiz.

Fernsehen

Das Zürcher Büro von RTS wurde ausgebaut. Neu arbeiten drei Westschweizer Medienprofis am Sitz von SRF in Zürich, was den Austausch von Bildern und Ideen fördert. In Bern ist RTS mit einem siebenköpfigen Politjournalistenteam vertreten, das auch breiter gefächerte Nachrichtenthemen aus der Deutschschweiz aufgreift. Die Perspektive der Westschweizer Medienschaffenden ist unverzichtbar. So gehört etwa der Französischunterricht zu den Themen, mit denen sich RTS regelmässig im Rahmen von Reportagen, Analysen und Diskussionsrunden in Radio und Fernsehen befasst.

Um Netzwerke zu schaffen und die Entdeckerfreude anzuregen, stellt RTS im Fernsehen Persönlichkeiten vor, die in der Deutschschweiz bekannt sind, in der Westschweiz aber häufig zu den grossen Unbekannten zählen: Im Sommer 2016 porträtierte RTS acht Personen in der Serie «Stars d’à côté» (Die Stars von nebenan), unter anderem ETH-Rektorin Sarah Springman, den Hexer in der Küche Stefan Wiesner und den Comedian
Müslüm.

Neue Erzählformen

RTS will dem Publikum die Standpunkte und Anliegen der Deutschschweizer Bevölkerung vermitteln, um verständlicher zu machen, wie unser Land funktioniert. Wie die jüngsten Abstimmungen gezeigt haben, ist der «Röstigraben» immer weniger eine Frage der Sprache, sondern der Kultur. Er spiegelt die Kluft zwischen Stadt und Land. Der Service-public-Auftrag schliesst auch die junge Generation mit ein: Ziel ist es, in allen Medien redaktionelle Angebote zu entwickeln, die junge Menschen zu fesseln vermögen. Die grösste Herausforderung für die Nachrichtenredaktion von RTS besteht darin, die Erzählformen von morgen zu finden. Die Frage ist, welche innovativen Formen es braucht, damit der Service public seinen Grundauftrag erfüllen kann, nämlich ein hochwertiges Nachrichtenangebot für alle Altersklassen bereitzustellen mit dem Ziel, die freie Meinungsbildung zu fördern. Diese Aufgabe ist vor allem in einer direkten Demokratie wie der Schweiz zentral.

Was hat RTS zum Auftrag «Kultur» beigetragen?

Für das Kulturleben der Westschweiz spielt RTS eine wesentliche Rolle. RTS vermittelt die Vitalität, die Vielfalt und die Besonderheiten der Suisse romande und trägt aktiv zur Kulturverbreitung bei. Das Angebot deckt jährlich 4000 Kulturthemen aus allen Genres ab.

Musik

Der audiovisuelle Service public unterstützt 200 kulturelle und musikalische Veranstaltungen und zeichnet jährlich rund 500 Konzerte auf. Gut 300 davon sind klassische Konzerte, die vor allem auf Espace 2 ausgestrahlt werden. Der Musik- und Kultursender setzt heute zu 80 Prozent auf Klassik. Seit Herbst 2016 verfolgt er ein neues Programmkonzept, das dem digitalen Wandel voll und ganz Rechnung trägt. Inhalte «à la carte», soziale Medien und Musikplattformen stellen jedes Kulturradio vor grosse Herausforderungen. Die Haltung von RTS ist klar: Das Radio ist und bleibt das Medium, mit dem man gemeinsame Zeit verbringt. Es schafft täglich neue Begegnungen und pflegt das Gespräch und den Austausch.

Das Grundversprechen von Espace 2 hat sich nicht verändert. Das zweite Radioprogramm von RTS ist in der Westschweiz nach wie vor einzigartig. Espace 2 ist der privilegierte Anbieter klassischer Musik und der einzige Sender, der den grössten Teil seiner Inhalte kulturell ausrichtet.

Bei der Gestaltung des Angebots ist vieles neu: Heute sind Direktheit, Flexibilität, Verbundenheit und wechselnder Rhythmus gefragt. Immer häufiger gliedert der Sender das Programm nicht mehr nach Stunden, sondern begleitet sein Publikum in grossen Formaten, die sich der Tagesstruktur anpassen.

RTSCulture.ch

Die Inhalte von Espace 2 finden sich seit Frühjahr 2016 auch auf der Plattform RTSCulture.ch, die von denselben Medienschaffenden gepflegt wird. Die Nutzungsarten und Bedürfnisse des Publikums werden noch besser abgedeckt. Der multimediale Schaukasten bietet auch exklusive Beiträge und webspezifische Formate zu Film, Musik, Büchern, Vorstellungen und visuellen Künsten. RTSCulture bereichert das umfassende Kulturangebot von RTS. Als Themenplattform verbindet sie Radio-, Fernseh- und Internetprogramme. Die drei Redaktionen Culture, Musique und RTSInfo arbeiten bei der Gestaltung der Website zusammen.

Was hat RTS zum Auftrag «Alleinstellung» geleistet?

Im Vergleich zu den kommerziellen Sendern besteht das Alleinstellungsmerkmal des Service public nicht darin, bestimmte Themen zu behandeln oder auf sie zu verzichten, sondern darin, wie die Themen behandelt werden. Drei Beispiele:

Charta der Schweizer Musik

2004 unterzeichneten Vertreter von Schweizer Musikschaffenden und Produzenten sowie die SRG die erste Charta der Schweizer Musik. Seither ist der Anteil an Schweizer Musik kontinuierlich gestiegen. Die Radiosender von RTS sind die einzigen Medien, deren Programme sich Tag für Tag mit Schweizer Musikschaffenden aller Stilrichtungen befassen. Heute strahlt RTS wöchentlich über 17 Stunden Schweizer Musik aus, in erster Linie über das Radio. Zur Förderung des musikalischen Nachwuchses in der Schweiz hat RTS – damals noch RSR – das Festival «Label Suisse» ins Leben gerufen, das heute auch in anderen SRG-Radiosendern über den Äther geht.

Unterhaltung

Im Unterhaltungsbereich fördert RTS nicht nur einheimische und internationale Stars, sondern auch unbekannte Schweizerinnen und Schweizer. Das macht nur der audiovisuelle Service public. Ein Beispiel ist die interregionale Kochsendung «Eusi Landchuchi»: Ob Bäuerin, Förster, Käserin oder Absinthbrenner – je zwei Personen aus der Westschweiz, drei aus der Deutschschweiz und je eine aus dem Tessin und aus Graubünden treffen sich Woche um Woche in verschiedenen Landesteilen, kosten typische Gerichte aus der Gastgeberregion und lernen die Vielfalt der heimischen Produkte kennen.

Sport

Ohne RTS beziehungsweise die SRG wären zahlreiche, insbesondere regionale Sportveranstaltungen kaum denkbar. Wenn der audiovisuelle Service public nicht mehr über die Endausscheidungen im Basket- oder Volleyball berichten dürfte, würden diese Sportarten von der medialen Bildfläche verschwinden – von der Athletissima oder der Tour de Romandie ganz zu schweigen. Bei diesen Veranstaltungen interagiert RTS nicht nur mit einer Region, sondern öffnet ihr ein Fenster zur Schweiz und zur Welt und trägt so zur globalen Ausstrahlungskraft der Schweiz bei.

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