Die SRG leistet einen Beitrag zum Zusammenhalt zwischen den verschiedenen Landesteilen der Schweiz, zur Meinungsvielfalt und zum gegenseitigen Verständnis der verschiedenen Kulturen. Sie berücksichtigt in ihren Angeboten die Bedürfnisse von Menschen mit Sinnesbehinderungen und bietet Untertitelungen, Audiodeskriptionen sowie Über­setzungen in Gebärdensprache an.

Barrierefreie Angebote im Fernsehen und online

Mitte Dezember 2022 hat die SRG mit ihren Partnerverbänden eine neue Vereinbarung für Leistungen zugunsten von Menschen mit einer Sinnesbehinderung getroffen. Darin verpflichtet sie sich, ihre Leistungen für hör- und sehbehinderte Menschen bis 2027 weiter auszubauen und den Zugang zu ihren Angeboten zu verbessern. Konkret strebt die SRG an, alle im Fernsehen ausgestrahlten redaktionellen Sendungen zu untertiteln und den Anteil der untertitelten Sendungen im Onlineangebot zu steigern. Erstausgestrahlte Sendungen mit Gebärdensprache sollen auf 1300 Stunden erhöht werden; Sendungen mit Audiodeskription auf 2000 Stunden. Auch der barrierefreie Zugang zu Websites und Apps wird kontinuierlich verbessert.

Untertitelung

80 Prozent der Fernsehprogramme sind 2022 mit Untertiteln für Hörbehinderte ausgestrahlt worden. Das entspricht einem Total von 46'798 Stunden. Auch ein Teil der im Internet angebotenen Programme wurde 2022 mit Untertiteln versehen. So können beispielsweise auch auf der Play-App von SRF und RTS, bei RSI auf rsi.ch/play sowie auf der Streaming-Plattform Play Suisse Untertitel eingeschaltet werden.

Gebärdensprache

RSI, RTS und SRF versehen seit 2008 eine Ausgabe der «Tagesschau» mit Gebärdensprache. Auch die Ansprachen des Bundesrates zu eidgenössischen Abstimmungen, die nationale 1.-August-Sendung sowie die Ansprache des Bundesrats zum Tag der Kranken sind in Gebärdensprache verfügbar. Bei SRF werden zusätzlich die Sendungen «Meteo», «Kassensturz», «Puls», «Rundschau», «Schweiz aktuell», «SRF Kids News» und «Einstein » in Gebärdensprache ausgestrahlt. Bei RTS sind es zusätzlich die Sendungen «A bon entendeur», «T.T.C. – Toutes taxes comprises», «Caravane FM», «Dans la tête de» und «36.9°». Bei RSI sind es die Serie «Rendez-vous im Park» und die Sendung «Salirò». Die Sendung «mitenand», die Kindersendung «Helveticus», die mit gehörlosen Übersetzer:innen produziert wurde, und die Gebärdensprachsendung «Signes» waren 2022 sowohl bei RSI als auch bei RTS und SRF zu sehen. 2022 sendete die SRG 1045 Stunden in Gebärdensprache (exklusiv Pressekonferenzen): SRF 397 Stunden, RTS 317 Stunden, RSI 331 Stunden (inklusive HbbTV). Die drei Unternehmenseinheiten übertrugen zudem Pressekonferenzen des Bundes in Gebärdensprache, ebenso wie die vor- und nachgelagerten journalistischen Einordnungen. Bei SRF waren es 19 Stunden, bei RTS 4 Stunden und bei RSI 5 Stunden. Das gesamte Angebot in Gebärdensprache umfasste folglich 1073 Stunden.

Audiodeskription

Dank Audiodeskription – einer laufenden akustischen Beschreibung – können blinde und sehbehinderte Menschen dem Geschehen am Bildschirm folgen. 2022 strahlte die SRG 1329 Stunden Audiodeskription (inkl. Wiederholungen) aus, darunter Quizsendungen, Dokumentationen, Spielfilme und Serien. Die vierteilige Serie «Abenteuer am Golf», die Krimiserie «Wilder» und «Signes» beispielsweise wurden in allen Sprachregionen audiodeskribiert. Insgesamt waren es bei SRF 721 Stunden, bei RTS 414 Stunden und bei RSI 194 Stunden Audiodeskription.

Glückskette

Die SRG ist solidarisch, wenn es um humanitäre Belange geht. Ende 2011 wurde die Partnerschaft der SRG mit der Stiftung Glückskette in einer Vereinbarung über die Zusammenarbeit überarbeitet. Die Vereinbarung beinhaltet weiterhin die wichtigsten Punkte des Ursprungsdokuments. Dazu gehören beispielsweise die enge Partnerschaft und die daraus resultierende landesweite und exklusive Unterstützung der Glückskette durch alle SRG-Medien bei Spendenaufrufen nach einer Katastrophe im In- oder Ausland. Daneben ist die Glückskette aber zum Beispiel in ihrer Finanzverwaltung vollständig unabhängig. Die Glückskette selbst ist kein Hilfswerk. Deshalb werden die operationellen humanitären Aktivitäten im Ausland von 25 akkreditierten Schweizer Partnerorganisationen ausgeführt. In der Schweiz arbeitet die Glückskette mit nationalen, regionalen und lokalen Organisationen zusammen.

Miren Bengoa, Direktorin Glückskette, und Judith Schuler, Direktorin Kommunikation und Fundraising

Stiftungsrat der Glückskette (Vertreter:innen seitens SRG: Pascal Crittin, Alex Ziegler, Martina Vieli, Robert Ruckstuhl, Stefania Verzasconi)

Hilfe für die Ukraine, Pakistan und Ostafrika

Grosse humanitäre Krisen, eine historische Sammlung und eine aussergewöhnliche Solidaritätswelle prägten das Glückskette-Jahr 2022. Die Stiftung ermöglichte 326 Projekte in der Höhe von 56 Millionen Franken. Dank der Unterstützung der Schweizer Bevölkerung sammelte die Glückskette für die Ukraine, die Überschwemmungen in Pakistan und die verheerende Dürre in Ostafrika insgesamt über 154 Millionen Schweizer Franken, was dem zweithöchsten Sammelbetrag innerhalb eines Jahres in der Geschichte der Stiftung entspricht. Mit der Unterstützung der SRG organisierte die Glückskette am 9. März 2022 und am 23. November 2022 zwei nationale Solidaritätstage und sammelte Spenden für die Ukraine und für Ostafrika.

Finanzausgleich für gleichwertige Programme

Die SRG produziert als einziges Medienunternehmen in allen vier Sprachräumen und in allen Landessprachen audiovisuelle Angebote. Möglich machen es Schweizer Werte wie Solidarität und Föderalismus – auf ihnen gründet unser Selbstverständnis und daran richten wir unsere Arbeit aus. Nur dank des Solidaritätsbeitrags der Deutschschweizer:innen kann die SRG auch die anderen Sprachregionen täglich mit einem vielfältigen und hochwertigen Radio-, TV- und Webangebot bedienen. Von den 895 Millionen Franken, welche die Deutschschweiz einnimmt, erhält sie 535 Millionen Franken. Die übrigen 360 Millionen Franken werden umverteilt: 115 Millionen kommen der Westschweiz zugute, 225 Millionen der italienischen Schweiz und 20 Millionen der rätoromanischen Schweiz. Mit dem solidarischen Finanzausgleich leistet die SRG einen wichtigen Beitrag zum nationalen Zusammenhalt, zum gegenseitigen Verständnis und zum Austausch zwischen den Sprachregionen.

Regionaler Finanzausgleich der Einnahmen aus der Medienabgabe

in Mio. Franken

  • So viele Einnahmen aus der Medienabgabe stehen der Region 2022 zur Verfügung.
  • So viele Einnahmen aus der Medienabgabe werden an die Region umverteilt.
  • So viele Einnahmen aus der Medienabgabe nimmt die Region selber ein.

Regionaler Finanzausgleich der Einnahmen aus der Medienabgabe (1,23 Milliarden Franken). Ein grosser Teil der Einnahmen aus der Medienabgabe aus der Deutschschweiz wird den anderen Sprachregionen zugewiesen (Umlagerung der zentralen Leistungen eingeschlossen; rundungsbedingte Differenz möglich).