Die SRG leistet einen Beitrag zum Zusammenhalt zwischen den verschiedenen Landesteilen der Schweiz, zur Meinungsvielfalt und zum gegenseitigen Verständnis der verschiedenen Kulturen. Sie berücksichtigt in ihren Angeboten die Bedürfnisse von Menschen mit Sinnesbehinderungen und bietet Untertitelungen, Audiodeskriptionen sowie Übersetzungen in Gebärdensprache an.

Barrierefreies Fernsehen

2017 hat die SRG ein neues Abkommen mit sieben Verbänden für sinnesbehinderte Menschen abgeschlossen. Darin verpflichtet sie sich, ihr Angebot für hör- und sehbehinderte Menschen signifikant zu erhöhen. Beim Fernsehen soll der Anteil untertitelter Programme bis ins Jahr 2022 auf 80 Prozent gesteigert werden. Die Angebote im Internet sollen grösstenteils mit Untertiteln belegt werden. Auch bei gebärdeten Sendungen und bei der Audiodeskription für Blinde werden die Angebote bis 2022 massiv erhöht.

  • Untertitelungen: Gut 50 Prozent der Fernsehprogramme sind 2018 mit Untertiteln für Hörbehinderte ausgestrahlt worden, wobei die Primetime (19–22 Uhr) der ersten Programme in allen Sprachregionen vollständig untertitelt wurden. Am Wochenende wurden ab Mittag zudem die Livesendungen untertitelt. Auch ein Grossteil der im Internet angebotenen Programme wurde 2018 mit Untertiteln versehen.
  • Gebärdensprache: SRF, RTS und RSI versehen seit Januar 2008 eine täglich ausgestrahlte Newssendung mit Gebärdensprache. Bei SRF und RTS werden zusätzlich die Sendungen «Kassensturz» und «A bon entendeur» in Gebärdensprache ausgestrahlt. 2018 sendete die SRG 511 Stunden in Gebärdensprache. SRF sendete 226 Stunden, RTS 208 Stunden, RSI 77 Stunden).
  • Audiodeskription: Dank Audiodeskription – einer laufenden akustischen Beschreibung – können Sehbehinderte dem Geschehen am Bildschirm folgen. 2018 strahlte die SRG 822 Stunden Sendungen (inkl. Wiederholungen) mit Audiodeskription aus: SRF 401, RTS 277 Stunden und RSI 144 Stunden.

Glückskette

Die SRG ist solidarisch, wenn es um humanitäre Belange geht. Ende 2011 wurde die Partnerschaft der SRG mit der Stiftung Glückskette in einer Vereinbarung über die Zusammenarbeit überarbeitet. Die Vereinbarung beinhaltet weiterhin die wichtigsten Punkte des Ursprungsdokuments. Dazu gehören beispielsweise die enge Partnerschaft und die daraus resultierende landesweite und exklusive Unterstützung der Glückskette durch alle SRG-Medien bei Spendenaufrufen nach einer Katastrophe im In- oder Ausland. Daneben ist die Glückskette aber zum Beispiel in ihrer Finanzverwaltung vollständig unabhängig.

Unterstützung für fast fünf Millionen Menschen

Da die Glückskette selbst kein Hilfswerk ist, werden die operationellen Aktionen im Ausland von 26 akkreditierten Schweizer Partnerhilfswerken ausgeführt. In der Schweiz arbeitet die Glückskette für die Projekt- umsetzung mit schweizerischen Sozialinstitutionen zusammen. 2018 unterstützte die Glückskette 238 laufende Projekte in 39 Ländern und damit fast fünf Millionen Menschen. In der Schweiz erhielten über 400 Jugendliche bei ihrer sozialen und beruflichen Integration Unterstützung. Nebst der Gemeinde Bondo wurden weitere vier Gemeinden, ein Klein- und Mittelbetrieb sowie neun Haushalte unterstützt, die zwischen 2011 und 2016 durch Überschwemmungen, Felsstürze, Starkregen und Erdrutsche zu Schaden gekommen sind. Insgesamt hat die Glückskette im Jahr 2018 37,2 Millionen Franken im Ausland und in der Schweiz ausgegeben.

7,6 Millionen Franken für Kinder in der Schweiz

Die SRG unterstützt in ihren Programmen die nationalen Sammeltage der Glückskette. Ausserdem arbeiten SRF, RTS und RSI bei den Sammelaktionen «Jeder Rappen zählt», «Cœur à Cœur» und «Ogni centesimo conta» eng mit der Glückskette zusammen. Allein bei diesen drei Aktionen wurden Spendenversprechen von insgesamt rund 7,6 Millionen Franken gemacht. Das Geld kommt in erster Linie Kindern in der Schweiz zugute, die zu Hause Opfer oder Zeugen von Gewalt wurden. Im Ausland finanziert die Glückskette mit dem Geld Projekte ihrer Partnerhilfswerke für Kinder und ihre Familien, die durch Naturkatastrophen oder Konflikte ihr Zuhause verloren haben. Insgesamt hat die Glückskette im Jahr 2018 32,2 Millionen Franken Spenden gesammelt.

2x Weihnachten: über 60 000 Pakete für armutsbetroffene Menschen

Jedes Jahr zwischen Weihnachten und Neujahr treffen beim Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) tausende Pakete ein, allesamt gefüllt mit haltbaren Lebensmitteln wie Reis, Tee und Konservendosen sowie Toiletten- und Körperhygieneartikeln. In einer grossen Lager-halle des SRK werden die Güter sortiert, sorgfältig verpackt und anschliessend an armutsbetroffene Menschen verteilt. Jedes Jahr sind an der Aktion «2x Weihnachten» hunderte freiwillige Helferinnen und Helfer mit dabei und machen die gespendeten Pakete versandbereit. 2018 gingen über 60 000 Geschenkpakete ein, darunter 1888 Onlinepakete im Wert von 237 000 Franken. Die Güter gehen an Menschen in der Schweiz, in Moldawien, Kirgistan und Bosnien. «2x Weihnachten» ist eine Aktion der Trägervereine SRK, SRG, Post und Coop. Sie entstand 1997 auf Initiative der SRG. 

Hunderte Freiwillige sortierten bei «2x Weihnachten» eingegangene Hilfsgüter und machten die Geschenkpakete versandbereit.

Finanzausgleich für gleichwertige Programme

Die SRG produziert als einziges Medienunternehmen  in allen vier Sprachräumen und in allen Landessprachen audiovisuelle Angebote. Möglich machen es Schweizer Werte wie Solidarität und Föderalismus – auf ihnen gründet unser Selbstverständnis und daran richten wir unsere Arbeit aus. Nur dank des Solidaritätsbeitrags der Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer kann die SRG auch die anderen Sprachregionen täglich mit einem vielfältigen und hochwertigen Radio-, TV- und Webangebot bedienen. Mit dem solidarischen Finanzausgleich leistet die SRG einen wichtigen Beitrag zum nationalen Zusammenhalt, zum gegenseitigen Verständnis und zum Austausch zwischen den Sprachregionen.

Die Sponsoring-, Programm- und Dienstleistungserträge ­sowie der Bundesbeitrag für SWI swissinfo.ch werden direkt bei den jeweiligen Unternehmenseinheiten ausgewiesen. Die Mittel­zuweisung wird unternehmensweit im Finanzplan und im ­Budgetprozess erarbeitet und vom Verwaltungsrat SRG ver­abschiedet. Sie beruht auf folgenden Elementen:

  • Sockelzuweisung zur Finanzierung des gleichwertigen sprachregionalen Programmangebots gemäss Konzession
  • Strukturzuweisung zur Deckung des Aufwands der gemeinsamen nationalen Aufgaben, der Gebäudeinfrastruktur und der Distribution der Programme
  • Zuweisungen für besondere Aufgaben, namentlich für die internationale Verbreitung von Programmen
  • Zuweisungen für wichtige Grossprojekte

Regionaler Finanzausgleich der Gebühreneinnahmen

in Mio. Franken

  • So viel Gebührengeld steht der Region zur Verfügung
  • So viel Gebührengeld wird an die Region umverteilt
  • So viel Gebührengeld nimmt die Region ein

Regionaler Finanzausgleich der Gebühreneinnahmen (1,2 Milliarden Franken). Ein grosser Teil der Gebühreneinnahmen aus der deutschen Schweiz wird den anderen Sprachregionen zugewiesen (Umlagerung der zentralen Leistungen eingeschlossen; rundungsbedingte Differenz möglich).