Die SRG fördert in ihrem Radio-, Fernseh- und Onlineangebot Schweizer Musik aller Stilrichtungen. Die Radioprogramme der SRG spielen im Durchschnitt 37 Prozent Schweizer Musik, bei einzelnen Sendern sind es über 50 Prozent. Ausserdem setzt sich die SRG für Nachwuchstalente ein, indem sie jungen Musikschaffenden eine Plattform bietet.

Mit der Charta der Schweizer Musik verpflichtet sich die SRG, das Ansehen der Schweizer Musik sowie talentierte Musiker:innen zu fördern. Sie verpflichtet sich ausserdem, in ihrem Angebot einen angemessenen Anteil an Schweizer Produktionen zu berücksichtigen. Als Schweizer Musik gelten Aufnahmen oder Liveübertragungen mit Schweizer Komponist:innen, Interpret:innen oder Produzent:innen sowie Aufnahmen mit massgeblicher Schweizer Beteiligung.

Charta der Schweizer Musik – Anteil Schweizer Musik am Radio in Prozent der Sendezeit
  2022 2021 2020 (April) 2020 (Februar)
Radiosender Richtwert Anteil Richtwert Anteil Richtwert* Anteil Richtwert* Anteil
Radio SRF 1 24,0 25,7 24,0 26,4 29,0 24,0
Radio SRF 2 Kultur 28,0 44,8 25,0 46,2 38,8 31,0
Radio SRF 3 29,0 42,8 25,0 44,4 54,0 25,0
Radio SRF Virus 45,0 48,4 53,0 58,3 96,0 53,0
Radio SRF Musikwelle 47,0 54,4 47,0 54,0 49,0 47,0
                 
RTS La Première 23,0 26,1 23,0 26,0 33,9 20,0
RTS Espace 2 21,0 21,6 20,0 22,5 20,6 22,5
RTS Couleur 3 23,0 25,0 23,0 24,0 30,8 19,7
RTS Option Musique 24,0 26,4 24,0 29,7 38,5 22,6
                 
RSI Rete Uno 13,0 15,0 11,0 16,0 16,9 10,9
RSI Rete Due 23,0 33,1 20,0 24,8 33,4 33,0
RSI Rete Tre 14,0 17,6 13,0 15,4 16,8 13,5
                 
Radio RTR 50,0 54,0 50,0 51,4 54,6 51,6
                 
Radio Swiss Pop 50,0 50,3 50,0 51,7 70,2 51,0
Radio Swiss Jazz 50,0 54,0 50,0 56,5 70,4 50,8
Radio Swiss Classic 50,0 58,6 50,0 60,7 64,5 52,8

Die SRG und die Schweizer Musikbranche haben 2021 beschlossen, das bisherige Messsystem der Stichprobenwoche durch ein Jahres-Messsystem zu ersetzen, da diese Erhebungsmethode die Realität besser abbildet. Die Werte 2019 und 2020 sind deshalb nicht mit den Werten von 2021 vergleichbar.

* Aufgrund der aussergewöhnlichen Situation verursacht durch die Corona-Pandemie haben sich die SRG und die Schweizer Musikbranche darauf geeinigt, für 2020 keine Richtwerte zu definieren.

Tag der Schweizer Musik

Ganz im Zeichen der Schweizer Musik stand der 16. September 2022: An diesem Tag spielten die Radiosender der SRG während 24 Stunden ausschliesslich Musik aus der Schweiz – von Klassik und Volksmusik über Jazz bis hin zu Rock, Pop, Hip Hop und Elektro. Dazu kamen Interviews und Live-Auftritte von Schweizer Musiker:innen sowie Live-Konzerte des Westschweizer Musikfestivals «Label Suisse».

Mx3.ch: über 150'000 Songs von Schweizer Nachwuchsmusiker:innen

Die SRG betreibt drei nationale Musikportale, mx3.ch, neo.mx3.ch und volksmusik.mx3.ch, die sich an Musikschaffende, Musikliebhaber:innen, Student:innen und Konzertveranstalter:innen im In- und Ausland richten. Das Ziel ist der Austausch zwischen Musikschaffenden und Veranstalter:innen. Die SRG betreut die drei Plattformen redaktionell, fördert den interregionalen Austausch der Radiosender und stellt sicher, dass die Musik aus allen Sprachregionen regelmässig den Weg ins Radio- und Fernsehprogramm der SRG findet. Ein Highlight des interregionalen Austausches ist die 2017 lancierte Initiative «Mx3 alle für einen»: Jeden Monat spielen Radio SRF 3, Radio RTR, Couleur 3 und Rete Tre einen spezifischen Schweizer Song – meistens von Newcomern – in ihren Programmen. Das bringt den Schweizer Musiker:innen Sichtbarkeit und ist für sie eine finanzielle Unterstützung. 

Mx3.ch ging bisher über 50 Partnerschaften ein, entweder als Medienpartner oder als technischer Supporter für die Anmeldung bei Band-Contests wie zum Beispiel m4music oder dem Waldbühne-Contest am Gurtenfestival. 

Mx3.ch in Zahlen

  • 135'000 Audiotitel
  • 15’000 Videoclips
  • 30'000 Bands
  • 80'000 Nutzer:innen pro Monat

SRF-Musikformat «Sounds!» auf neuen Wegen

Am 21. März 2022 startete der Musikabend von Radio SRF 3 in eine neue Ära. Seither liefert die bekannte Musiksendung «Sounds!» montags bis freitags drei Stunden lang Musik, Interviews, Rezensionen, Talks und Hintergründe. Musikalisch breiter und offener, spielt bei Songauswahl und Themensetzung auch Gendergerechtigkeit und Diversität eine Rolle. «‹Sounds!› macht sich für Schweizer Popmusik stark, die ein noch zu kleines Publikum hat», sagt Gregi Sigrist, Senior Producer Jugend & Musik. «Dabei leben wir den Spagat zwischen Nische und Mainstream.» Ebenfalls Teil der Musiksendung ist der neue wöchentliche Hintergrund-Podcast «Sounds! Story & Talk». Folgen wie «Konzertsommer nach Covid – alles wie früher?» oder «Als die elektronische Popmusik in der Schweiz laufen lernte» beleuchten die Schweizer Musikszene wie sie heute ist, aber auch, wie sie früher war. Eine Plattform für elektronische Musik, Trends und Facetten der Popkultur liefert der Podcast «Sounds! Mixtape» einmal pro Woche. Dazu gehört eine monatliche Songsammlung ausschliesslich mit Schweizer Musik. Die «Sounds!»-Podcasts sind auf srf.ch/audio sowie anderen Musikportalen abrufbar.

Bauen in der Sendung «Sounds!» Brücken zwischen aktuellen Songs und bekannten Musikperlen (von links): Andi Rohrer, Luca Bruno und Lea Inderbitzin von Radio SRF 3 (Bild: SRF/Noëlle Guidon).

Die Schubertiade von Espace 2

Seit 1978 belebt die «Schubertiade» von Espace 2 alle zwei Jahre eine Westschweizer Stadt und bringt Tausende von Fans der klassischen Musik zusammen. Die 21. Ausgabe der «Schubertiade» fand 2022 in Freiburg statt. Mehr als 14'000 Zuschauer:innen verfolgten das Musikspektakel am 3. und 4. September. Rund 100 Ensembles, 15 Chöre und mehr als 1000 Interpret:innen nahmen an 160 Konzerten teil. Fast alle Konzerte waren ausverkauft. Am Sonntag sangen unter der Leitung von Pascal Mayer fast 4000 Menschen im Hof des Collège Saint-Michel die Deutsche Messe von Franz Schubert. Gleich zwei mehrsprachige Sendungen «Pavillon Suisse», eine davon mit jungen Nachwuchsmusiker:innen aus allen vier Landesteilen, wurden auf Rete Due, Radio RTR, Espace 2 und Radio SRF 2 Kultur und übertragen. Espace 2 und La Première sendeten über 30 Stunden live. «Im Verlauf dieses musikalischen Marathons konnte sich das Publikum mit den Werken einer Schubertiade vertraut machen, einige der schönsten Orte und Aussichtspunkte der Stadt Freiburg kennenlernen und sich von aussergewöhnlichen Klängen und Veranstaltungen überraschen lassen», sagt Alexandre Barrelet, Präsident des Organisationskomitees von RTS.

Singen verbindet – das bewies die 21. Ausgabe der «Schubertiade» von Espace 2 einmal mehr.

30 Jahre «Gotthard»: ein Abend mit Musik, Gästen und Überraschungen

Die Musik der Tessiner Band «Gotthard» ist seit 1992 eine Konstante in den Radioprogrammen von RSI. Sie ist aber nicht nur in der Schweiz, sondern weit über die Grenzen hinaus bekannt. 2022 feierte die Band ihr 30-jähriges Bestehen – eine Gelegenheit für RSI, dies zu feiern und die unzähligen Highlights der Musiker Revue passieren zu lassen. Die Jubiläumssendung, moderiert von Sandy Altermatt und Gianluca Verga, fand am 12. Oktober im RSI-Auditorium statt und wurde im Radio Rete Tre übertragen und per Livestream gesendet. Livekonzerte, Überraschungsgäste und Grussbotschaften sorgten an diesem Abend für Abwechslung. Auch bekannte Musiker wie Bastian Baker und Marius Bear sowie junge Künstler:innen wie Chiara Dubey oder «The XCellos» waren vor Ort, um ihre Neuinterpretationen der «Gotthard»-Lieder zum Besten zu geben. Besonders bewegten die zahlreichen Anekdoten und Geschichten der Band selbst, welche sie mit einer 25-minütigen Unplugged-Show abrundeten.

Tessiner Band «Gotthard» zu Besuch bei RSI

«Late Lounge Live»: Stubenkonzert à la RTR

In einem intimen Rahmen der Musik lauschen und Geschichten aus dem Leben der Musiker:innen erfahren: Das ist mit dem neuen Musikformat «Late Lounge Live» möglich. Der direkte Austausch mit dem jungen Publikum und den Musizierenden steht dabei im Vordergrund. Promotions-Plattformen für rätoromanische Musik sind spärlich gesät. Die «Late Lounge Live» ist deshalb sowohl ein Highlight für die rätoromanischen Musiker:innen als auch für die Zuschauer:innen vor Ort und zu Hause. Die von Elias Tsoutsaios moderierte, knapp einstündige Sendung beinhaltet Live-Showcases sowie verschiedene Beiträge und Gespräche mit den Gästen. Auch das Publikum wird immer wieder miteinbezogen, beispielsweise in Form von offenen Fragerunden.

«Late Lounge Live»: Musik und Gespräche auf Rätoromanisch