Löhne unserer Topkader, Kader und GAV-Mitarbeiter:innen

2022 betrug die Lohnsumme der SRG 615 Millionen Franken. Die SRG verwendete davon rund vier Fünftel (513 Millionen Franken) für fest angestellte Mitarbeiter:innen mit Gesamtarbeitsvertrag (GAV) und rund einen Fünftel (102 Millionen Franken) für die Kader sowie für Mitarbeiter:innen mit individuellem Arbeitsvertrag (IAV).

2022 betrug der tiefste SRG-Jahreslohn 59'100 Franken und der höchste 514'000 Franken (inklusive Leistungsanteil und Nebenleistungen). Das entspricht einem Verhältnis von 1 zu 8,7. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Verhältnis vom tiefsten zum höchsten Lohn gesunken.

Die Vergütung des Präsidenten beträgt 153’300 Franken für ein 50-Prozent-Pensum (135’000 Franken Honorar und 18’300 Franken Neben­leistungen). Die acht weiteren Mitglieder des VR erhalten eine Pauschale von 32’000 Franken für ein 20-Prozent-Pensum. Dazu wird jede Ausschusssitzung mit 1000 Franken vergütet. Aufgrund einer tieferen Anzahl Sitzungen ist die Entlöhnung der VR-Mitglieder 2022 im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Für die zwei vom Bundesrat und die zwei von der Delegiertenversammlung gewählten Mitglieder betrug die durchschnittliche Vergütung für das nationale Mandat 46’938 Franken. Für die vier Präsidenten der Regionalgesellschaften, die zusätzliche Funktionen in den Regionen ausüben, betrug die durchschnittliche Vergütung 84’680 Franken (46’938 Franken für das nationale Mandat zuzüglich 37’742 Franken für das regionale Mandat).

2022 verdiente der Generaldirektor SRG total 514’184 Franken (Vorjahr 534’014 Franken). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr beruht auf reduzierten Nebenleistungen. Die sieben beziehungsweise ab 1. Juli 2022 acht Mitglieder der Geschäftsleitung verdienten durchschnittlich 388’173 Franken (Vorjahr 388’228 Franken). Ihre Vergütung ist abhängig von der Grösse der Unternehmenseinheit und des Aufgabenportfolios.

Die Geschäftsleitungsmitglieder der Unternehmenseinheiten und der Tochtergesellschaft SWISS TXT verdienten 2022 durchschnittlich 254’253 Franken. Die Höhe der Vergütung variiert stark und ist von der Grösse der Unternehmenseinheit beziehungsweise Tochtergesellschaft und des Aufgabenportfolios abhängig – wie dies bei der nationalen Geschäftsleitung auch der Fall ist.

Die Kaderlohnsumme der SRG stieg in den letzten fünf Jahren durchschnittlich um 0,8 Prozent, jene des Schweizer Gesamtmarkts ebenfalls um durchschnittlich 0,8 Prozent. Die Lohnentwicklung bei den Kadern der SRG lag also auf dem Niveau des Schweizer Gesamtmarkts für Kader.

Die Personalpolitik der SRG folgt dem Prinzip der Gleichbehandlung von GAV- und Kadermitarbeiter:innen: In den letzten fünf Jahren stellte die SRG gleich viele finanzielle Mittel (durchschnittlich 0,8 Prozent der Lohnsumme) für Lohnmassnahmen des GAV-Personals und der Kader zur Verfügung.

Der SRG-Durchschnittslohn ist zwischen 2018 und 2022 von 106’433 auf 107‘471 Franken gestiegen (+1,0 Prozent). Im Durchschnittslohn nicht enthalten sind allfällige Zulagen (zum Beispiel für Nacht- oder Sonntagsarbeit), da diese nach Vertragsart und Einsatz stark schwanken. Der Medianlohn betrug 2022 102'897 Franken.

Die unterschiedlichen Durchschnittslöhne sind auf die Ausbildungs­abschlüsse und auf das Marktumfeld zurückzuführen: Am meisten Hochschulabsolvent:innen gibt es in den Redaktionen (70 Prozent), bei den Expert:innen und Spezialist:innen (60 Prozent) sowie in der Informatik (39 Prozent). Diese Berufsgruppen sind zudem auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt, was sich in den Löhnen widerspiegelt. In den technischen, logistischen und administrativen Funktionen finden sich vor allem Mitarbeiter:innen mit abgeschlossener Berufsausbildung. Dies zeigt sich auch in den tieferen Durchschnittslöhnen.

Die Löhne der journalistischen Funktionen bemessen sich nach Verantwortung und Erfahrung: Redaktionsleiter:innen verdienen am meisten (Durchschnittsalter 48 Jahre). Danach folgen Senior-Redaktor:innen (Durchschnittsalter 48 Jahre), Redaktor:innen (Durchschnittsalter 38 Jahre), Mitarbeiter:innen im Bereich Grafik und Multimedia-Design (Durchschnittsalter 45 Jahre) und Junior-Redaktor:innen (Durchschnittsalter 31 Jahre). 

Bei der Lohnentwicklung liegt die SRG im unteren Mittelfeld: In der Schweiz stiegen die Löhne in den letzten fünf Jahren um 0,4 Prozentpunkte mehr als bei der SRG. Vergleicht man die SRG mit der gesamten Medienbranche (vom Lokalradio bis zum national tätigen Medienkonzern), so war die Entwicklung bei der SRG höher (+2,2 Prozentpunkte). Proportional stellte die SRG mehr Mittel für individuelle als für generelle Lohnmassnahmen zur Verfügung. Dafür gibt es zwei Gründe: Rund vier Fünftel der Mitarbeiter:innen haben ihren Maximallohn noch nicht erreicht, und zwischen 2018 und 2021 gab es kaum eine oder gar eine negative Teuerung. Die hohe Teuerung 2022 wird erst in den Lohnmassnahmen 2023 berücksichtigt.

Die SRG-Löhne liegen insgesamt nahe am Markt – mit Unterschieden je nach Funktion. Die Löhne von redaktionell tätigen SRG-Mitarbeiter:innen weichen mit 0,2 Prozent** kaum von den Salären von Medien­schaffenden bei national tätigen Medienhäusern ab. Bei den Supportfunktionen (Finanzen, Informatik, Kommunikation, HR) zahlt die SRG leicht tiefere Löhne als der Markt (-2,2 Prozent***).

Die SRG untersucht mit dem Lohngleichheitsinstrument des Bundes (Logib) jährlich die Lohndifferenzen zwischen den Geschlechtern. In der SRG sind die Frauenlöhne 2,8 Prozent tiefer als die Männerlöhne. Im Vergleich zur Schweizer Gesamtwirtschaft ist dies ein guter Wert, der unter der Toleranzschwelle des Bundes von 5 Prozent liegt. SRG-Analysen zeigen, dass die Hälfte der 2,8 Prozent Lohndifferenz durch nichtdiskriminierende Faktoren entsteht – vor allem durch Entschädigungen für Nacht- und Wochenendarbeit. Dies betrifft vorwiegend Männer. Ohne diesen Faktor beträgt der Lohnunterschied noch 1,4 Prozent.

Das Gleichstellungsgesetz verpflichtet alle grösseren Arbeitgeber dazu, eine Lohngleichheitsanalyse durchzuführen und diese von einer unabhängigen Stelle prüfen zu lassen. Der Wirtschaftsprüfer Mazars hat der SRG 2022 bestätigt, die Lohngleichheitsanalyse korrekt durchgeführt zu haben.